Autor: John Green und David Levithan
Titel: Will & Will
Originaltitel: Will Grayson, Will Grayson
Genre: Jugendbuch
Altersempfehlung: ab 13
Seiten: 348
Verlag: cbt
Veröffentlichung: 26. März 2012
ISBN: 978-3570308851
Preis: 14,99 Euro
Klappentext: Sie heißen beide Will Grayson, wohnen beide in Chicago, sind beide
siebzehn und tragen neben demselben Namen und demselben Alter dasselbe
Problem mit sich herum: Aus lauter Angst, das Ding mit der Liebe zu
versemmeln, lassen sie sich auf Romantisches gar nicht erst ein.
Der
eine Will zögert seit Wochen, sich selbst das einzugestehen, was für
alle anderen offensichtlich ist: dass er nämlich bis über beide Ohren in
seine wunderbare Mitschülerin Jane verliebt ist. Der andere Will
flüchtet sich lieber in seine dubiose Online-Beziehung zu einem gewissen
Isaac, anstatt sich im real life vor seinen Freunden zu outen. Doch
alles ändert sich, als Will & Will eines Abends ganz zufällig
aufeinandertreffen … (
Quelle)
Meine Meinung:
"Und außerdem kann man die Gründe, weshalb man vielleicht heulen muss, total vermeiden außer es sind Verwandte gestorben oder so was -, wenn man zwei einfache Regeln befolgt: 1.) Lass nichts zu nah an dich ran. 2.) Maul halten. Alles Unglück, das mir jemals widerfahren ist, hatte damit zu tun, dass ich eine der beiden Regeln nicht befolgt habe." (Seite 9)
Spätestens wenn man "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green gelesen hat, übekommt beinahe jeden Leser das Gefühl, dass er auch alle anderen Bücher dieses Autors in den Händen halten will. Zu Recht! Will & Will mussten in meinem Fall recht lange darauf warten, aber das Warten hat sich gelohnt und ich freue mich, dass ich die Geschichte in einer Zeit gelesen habe, in der ich sie wirklich würdigen konnte.
Die Geschichte ist wechselnd von beiden Will Graysons verfasst. Jedes zweite Kapitel übernimmt der andere. Sie leben in unterschiedlichen Städten und sind auf der einen Seite in unterschiedlichen Situationen, aber auf der anderen Seite verbindet sie mehr als nur schlicht der gleiche Name. Sie sind auch im gleichen Alter und somit gerade dabei Erwachsen zu werden. Das bringt an sich schon genug Probleme mit. Die eigenen Identität finden, Freundschaften pflegen und neue aufbauen, sich selbst in der Welt zurecht finden, auch in der Welt der Liebe.
Außerdem werden beide Wills direkt mit dem Thema Homosexualität konfrontiert. Der eine, weil er inzwischen weiß, dass er homosexuell ist, der andere hingegen hat einen besten Freund, der offensiv mit seiner eigenen Homosexualität umgeht.
Sie lernen sich nur kennen, weil bei dem einen etwas bezüglich einer Internetbekanntschaft schief geht. Auch dies ist ein sensibles Thema, das zwar von den Autoren nicht mit erhobenem Zeigefinger dargebracht wird, das aber jedem wachen Leser vor Augen führt, welche Gefahren die Internetbekanntschaft mit sich bringen könnte.
"ich lege auf, bevor sie etwas antworten kann. ich stelle das handy aus. ich schließe die augen. und dann schreie ich. meine ganze welt bricht zusammen und deshalb mache ich dazu den soundtrack des untergangs. ich möchte scheien, bis mir sämtliche knochen brechen.
einmal. zweimal. noch einmal." (Seite 153)
Es sind die besonderen Charaktere, die dieses Buch so stark machen, denn dass sie beide "Will Grayson" heißen ist nur das i-Tüpfelchen der Geschichte, dass ein kontroverses Thema im Mittelpunkt steht, macht es interessant, aber die Spannung steigt aufgrund der Charaktere. Der eine Will Grayson, wohlbehütet aufgewachsen, hat zwei goldene Regeln: "Halts Maul!" und "Lass nichts an dich ran!" Das funktioniert natürlich nicht immer, eher selten und er muss langsam lernen, dass dies nicht das Leben ist. Der andere Will Grayson, unter unschönen Bedingungen aufgewachsen, lässt sich mit Haut und Haaren auf jemanden ein und fällt damit auf die Nase, muss sich wieder aufrappeln. Dafür brauchen die beiden sich gegenseitig.
Tiny, der schwule Freund, ist eine Marke für sich. Selbst auf den Leser wirkt er zunächst er erschreckend, vielleicht gerade zu abstoßend, aber man schließt ihn schnell ins Herz. Ein Kunststück der Autoren!
Damit ergibt sich eine Geschichte, in deren Mittelpunkt scheinbar das Thema Homosexualität steht, aber wer aufmerksam ist und das Buch mit offenen Augen und offenem Herzen liest, wird erkennen, dass es vielmehr um Freundschaft geht. Und Freundschaften müssen einer harten Belastungsprobe standhalten, wenn die Freunde jugendlich sind und somit gerade erwachsen werden und sich erst noch in der Welt zurecht finden müssen.
"wenn etwas zerbricht, dann ist es nicht das zerbrechen, was verhindert, dass sich alles wieder fügt. es liegt daran, dass ein stück verloren gegangen ist, und sei es auch noch so winzig - die beiden verbliebenen stücke passen einfach nicht mehr zueinander, egal was man versucht. die gesamte Sturktur hat sich verändert." (Seite 215/216)
Fazit: Dies ist ein Buch, das man gerade heutzutage, gelesen haben sollte. Das ganz unkompliziert an das Thema Homosexualität heranführt und offen damit umgeht und das Fragen aufwirft, die sich vielleicht jeder schon mal gestellt hat. Und es ist ein Buch, das sich gleichzeitig mit einem tieferen, noch wichtigeren Thema befasst: Mit Freundschaft.
Gesamtnote: 1-2
Charaktere:1
Handlung: 1-2
Lesespaß: 1-2
Über die Autoren:
Corine-Preisträger John Green schrieb die preisgekrönten Bestseller
»Eine wie Alaska« und »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«. David
Levithan ist der Autor des Bestsellers »Nick & Norah«, der für den
Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. »Will & Will«, der
erste gemeinsame Roman der beiden, stand auf der
New York Times-Bestsellerliste und wurde unter die Top Ten der romantischsten Bücher des Jahres gewählt.
(
Quelle)
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